Der Bibbulmuntrack   (benannt nach den in dieser Gegend lebenden Bibbulmun Aboriginals)    

Ein zu immer grösserer Bekanntheit gelangender "Long Distance Walk" in    Western Australien.

Die Strecke führt von Albany nach Perth oder umgekehrt und ist fast 1000 Kilometer lang.

Der Weg ist sehr gut beschildert mit dem "Waugul"

Für jede Etappe steht in Abständen von 10 bis ca. 20 Kilometern eine Hütte mit einem grossen Wassertank. Durchschnittlich jede Woche kommt man in eine kleine Stadt wo man seinen Vorrat an Essen etc. aufstocken kann.

 

Hanspeter und ich sind am 6.Februar 2004 in Albany losgelaufen. 28.März 2004 sind wir dann nach   965 Kilometer in Perth angekommen.

Der erste Teil des Walks war entlang der Küste, über Sanddünen schroffe Felsklippen und dem Strand entlang. Oft ging es auch durch niedere Büsche die zum Teil noch blühten. Die beste Jahreszeit für Wildblumen ist sicherlich der australische Frühling, so ab September. Die Hütten waren in dieser Gegend immer an guten Aussichtslagen die Sonnen-unter und Aufgänge hoch über dem Meer waren jeden Tag ein wunderschönes Erlebnis.

Wir mussten auch Flussläufe, die ins Meer kamen durchwaten oder mit Kanus überqueren. Zum Schwimmen kamen wir auch, doch das Wasser war doch recht kalt und das Meer rau und unberechenbar.

Weiter nördlich verlässt der Weg dann die Küste und es geht hinein in die grossen Wälder mit Bäumen, meist Eucalyptus Arten, mit Stammumfängen bis zu 16 Metern. Hier ist auch der Tree Top Walk, wo man über einen schmalen Metallsteg vom Boden bis in die Baumkronen hoch laufen kann. Von oben gesehen ist die Gegend ein riesiges Meer aus verschiedenen Grün. In dieser Gegend, Walpole bis Pemberton, hatte es auch meist noch Wasser in den Flüssen. Die Temperaturen waren angenehm zum laufen doch in der Nacht wurde es oft sehr kalt, zu kalt für unsere tropischen Schlafsäcke. Einige Nächte hatte es weniger als 10 Grad und die tiefste Temperatur war nur 2,1 Grad. Wenn es so kalt ist schläft man nur sehr wenig und steht am Morgen sehr früh auf und macht ein Feuer.

Noch weiter nördlich änderte sich die Gegend nochmals, der Wald wurde lichter, die Bäume kleiner und die Flüsse hatten kein Wasser mehr. Einzelne Sektionen waren auch vor kurzem durch ein Feuer arg in Mitleidenschaft gezogen worden, doch wir waren beide erstaunt wie schnell sich die Natur erholen kann. Einige der australischen Pflanzen brauchen sogar ein Feuer damit die Samen aufspringen können.

Auf der ganzen Strecke haben wir nicht sehr viele andere Walker getroffen, auch die Hütten hatten wir meist für uns. Die meisten Leute sind  im Frühjahr zur Wildblumen Zeit unterwegs, da kann es schon mal vorkommen dass die Hütte voll ist und man im Zelt übernachten muss.

Das Wasser haben wir immer aus den Regenwassertanks genommen es war bis auf einmal von bester Qualität. Mit dem Essen war es so eine Sache, wir wollten nicht zu viel Gewicht mitnehmen also kochten wir auf dem Spritkocher meistens       2 Minuten Nudeln. Unter dem Tag haben wir uns mit Dörrfrüchten, Nüssen, Chips und Schokolade ernährt. Ein isotonisches Getränkepulver und ein Proteinpulver hat uns auch noch mit der nötigen Energie versorgt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       

Die Highlights des ganzen Walks waren sicherlich die unbeschreiblich schöne Landschaft und die Vielfalt der Tiere und Pflanzen. Wir haben für uns unbekannte Blumen und Bäume gesehen, Samen mit speziellen Formen und Insekten die manchmal aussahen wie von einem anderen Stern. Natürlich fehlten auch die grösseren Tiere nicht die Australien so bekannt machen wie Kängurus, Emus, Schlangen, Papageien und Leguane.

Die positiven Erlebnisse die wir nie vergessen werden sind sicherlich die Abgeschiedenheit und die Stille, und die einmalig schönen Orte an denen wir die Nächte verbracht haben. Wenn immer möglich haben wir unter den Sternen geschlafen. Auch die interessanten Menschen die wir unterwegs oder in den Orten getroffen haben, waren eine grosse Bereicherung.

Zu den eher negativen Erlebnissen  gehören die kalten Nächte, die Entbehrungen in Sachen Essen und die körperlichen Schmerzen allen voran die Blasen an den Füssen.

Nach fast 2 Monaten sind wir dann in Perth angekommen und von unseren Freunden herzlich empfangen worden. Anita Katrin Marietta Marc Bob und Don haben uns mit einem Apero überrascht. Nach all den vielen 2 Minuten Nudeln war es super wieder frisches Gemüse und Früchte zu essen.

10 Tage verbrachten wir noch in Perth der schönsten Stadt Australiens. Wir genossen es zurück zu sein in der Zivilisation doch an manchen Abenden wenn wir im Hotelbett lagen, dachten wir ein wenig wehmütig zurück an die Nächte unter den Millionen von Sternen.

Hanspeter und ich haben uns einen Spruch, den wir im Campingladen vor dem Walk gesehen haben, zu Herzen genommen er lautet:      Warum soll man sich mit 5 Sternen zufrieden geben wenn man unter Millionen schlafen kann.

Und hier geht's nun zu den entsprechenden Bildern von dieser genialen Zeit im Busch.

 

Landschaft entlang des Tracks

Tiere entlang des Tracks

Natur entlang des Tracks

Unterwegs

Unterkunft

Diverse Eindrücke entlang des Tracks

Trip Brisbane Perth und Zeit in Perth

 

Diverse Links zu Australien

 

Die Seite des Bibbulmun Tracks

Mundabiddi Trail das Pendant zum Walk aber mit dem Mountain Bike

über Perth

Schweizer in Perth

Ausgewanderte Familie in Western Australien